Berlin could burn at a silent sunny day (but the West is never wrong) - Binswanger 2 - Grauzone Berlin / politischer kein Krimi-Krimi #851328

Hans "Sperber" Binswanger, Hauptkommissar in Berlin, hat ein Gespür für die richtigen Entscheidungen. Leser/innen von "Binswanger 1" wissen dies. Erinnern Sie sich an das Problem mit Bella Praesel? Denken Sie zurück, an den 22.11.2021 und Kapitel 13. Auch in diesem Buch ist Praesel wieder mittendrin, doch erst später, in Kapitel 7.
Aber eigentlich befindet sich das Team Binswanger diesmal auf einer politischen Spurensuche, weil Experten, Politiker und Medien ständig einen Krieg mit Russland voraussagen. Man schwört die Bevölkerung bereits ein. Nicht nur deshalb hat Sperber seine Probleme mit jenen Meinungen und Ansichten, die nach dem Willen des politischen und medialen Establishments die einzig richtigen sind. Doch hält diese Mainstream-Sichtweise einer genaueren Betrachtung stand, wenn man sie nach Kriterien der Logik bewertet und Punkt für Punkt überprüft? Das Team Binswanger hat seine Zweifel.
Halfmann ist sowieso gegen alles, was Risiko bedeutet. Krawuttke ist ein Pragmatiker und sagt, was er denkt. Praesel ist noch jung. Sie mag Mode und Aktionfilme. Sperber jedoch ist vom alten Schlag und hinkt der Zeit völlig hinterher. Das hat Nachteile, kann aber auch Vorteile haben. Auf jeden Fall hat er Herz und Verstand. Da kann man bei anderen manchmal nicht so sicher sein. Und er denkt bestechend logisch. Außerdem ist er ehrlich und echt. Manche sagen, damit hätte er vielen Politikern was voraus. Mag schon sein, wenn sich all dies miteinander verbindet, also Logik, Ehrlichkeit, Herz und Verstand.
Sperber ist vielleicht ein Mann, der Weltkriege verhindern könnte, aber die anderen wissen dies nicht und lassen ihn nicht zu Wort kommen, denn dafür ist er zu klein. Also entscheiden sie, ohne seine Gedanken zu kennen. Sie wählen willkürlich den Weg aus, der ihnen passt, und würdigen die Alternativen keines Blickes. Wenn sich das mal nicht rächt. Gut, dass Sperber seinen Job gewissenhafter ausübt, sonst hätte Berlin schon längst ein Grünflächenproblem.
Nur zur Erinnerung: Diesmal geht es, abgesehen von einer kleinen Bande durchgeknallter Jugendlicher, um eine politische Spurensuche, und das erfordert Ausdauer, Interesse und guten Willen. Doch als Lohn winkt vielleicht die Wiederherstellung des Friedens. Ein Buch für alle, die Zweifel haben. Ein Buch, das nicht jedem gefallen wird.