Hundertsechsundzwanzig Jahre alt ist Christian geworden. Nun will er nicht mehr. Was seinem Leben einen Sinn gab, existiert nicht mehr; die Menschen, die er liebte und für die er sorgte, sind inzwischen alle tot. Nur eins lässt ihm noch immer keine Ruhe: Er wurde mit anderen Zeuge einer Katastrophe, die beinahe das Ende der Welt bedeutet hätte. Nun ist er der letzte dieser Zeugen und durch den Tod sämtlicher Mitwisser von seiner Schweigepflicht entbunden. Er glaubt, der Nachwelt schuldig zu sein, ihr zu offenbaren, was damals wirklich geschehen ist:
Sie waren etwas blauäugig an die geheimen gentechnischen Experimente herangegangen, glaubten zuversichtlich, die Evolution beschleunigen und einige Millionen Jahre überspringen zu können. Aber angesichts der grauenvollen Ergebnisse waren ihm bald Zweifel gekommen. Er hatte sich dem Missbrauch entgegengestellt - und sich, getreten und verhöhnt, am Boden wiedergefunden. Aber allen Widerständen zum Trotz hatte er die Kraft aufgebracht, das zu tun, was Menschenliebe ihm zur Pflicht machte...
Mit Rainer Fuhrmanns Meisterwerk Medusa startet der Apex-Verlag seine Reihe Kosmologien – Science Fiction aus der DDR.
Medusa, erstmals im Jahre 1985 veröffentlicht, gleicht einem Echo aus einem Paralleluniversum – und ist zugleich hinsichtlich politischer, ethischer und gesellschaftlicher Aspekte/Wirklichkeiten aktueller und zeitloser denn je.
»MEDUSA ist (...) ein gelungenes Beispiel dafür, daß SF sowohl spannend als auch gut sein kann. Ein DDR-Autor schreibt sich in die Bereiche vor, in denen die Spitzenkönner zu Hause sind (Lem, Strugazki, LeGuin, Bradbury).«
- Volksstimme, Magdeburg (Mai 1986)