Unser Streuner Wolf - Ein kurzes - aber dafür - glückliches Leben #786361

Es klopfte an die Tür. „He Schatz", rief ich, „machst du mal auf, bin grade beim Knödelformen." Mein Mann begab sich zur Tür, vor ihm stand ein fremder Mann. Noch bevor mein Mann etwas sagen konnte, fragte der Mann: „Gehört der Hund dort unten im Bach Ihnen? Er ist mir direkt ins Auto gelaufen, ich konnte wirklich nicht mehr bremsen." Entsetzt lief mein Mann nach draußen, da sah er ihn schon unten in der Böschung liegen, den Kopf noch leicht gehoben, sodass ihn das Wasser nicht überschwemmte. Er stürzte hinab und hob Wolf auf und trug in ins Haus. „Tina, bitte rufe sofort den Tierarzt an, es ist wichtig." Der Fremde, der noch immer vor dem Haus stand, trat kurz ein und sprach: „Es tut mir unendlich leid, aber ich konnte wirklich nichts dafür. Da an meinem Auto nichts passiert ist, lasse ich Sie mal alleine. Ich denke, Sie haben nun andere Sorgen.“ Dankbar blickten wir beide ihn an. Eine solche Geste war nicht selbstverständlich. Aber schon waren wir mit all unseren Gedanken wieder bei Wolf, unserm Wolfsspitz, und weil er wie ein junger Wolf aussah, bekam er auch diesen Namen. Den Tierarzt hatten wir schon erreicht, aber keine Tierrettung, sodass wir Wolf ins Auto verfrachteten und selbst zum Tierarzt fuhren.