Delia und René Lieske sind beide schon über 40, als ihnen bewusst wird, dass sie wohl niemals eigene Kinder haben werden. Jahrelang haben sie auf jegliche Verhütung verzichtet, bis ihnen der Arzt schließlich eröffnet, dass sie auf natürlichem Wege keine Eltern werden können.
Mehrere künstliche Befruchtungen verlaufen ebenfalls erfolglos und bald wird dem Ehepaar klar, dass ihnen nur noch der Weg zu einer Auslandsadoption bleibt. In Deutschland haben sie das vorgeschriebene Höchstalter längst überschritten und dürfen kein Baby mehr adoptieren.
Sie informieren sich im Internet und stoßen schließlich auf einen privaten Verein, der Kinder aus Russland nach Deutschland vermittelt.
Im Rahmen ihrer Recherchen stoßen sie auch schon bald auf das Fetal Alcohol Spectrum Disorders – kurz: FASD.
Diese Erkrankung wird durch Alkoholgenuss in der Schwangerschaft ausgelöst und verursacht bei dem ungeborenen Kind eine unheilbare Behinderung.
Nachdem René bei seinen Recherchen herausfand, dass Kinder aus Russland überdurchschnittlich oft von dieser Behinderung betroffen sind, konfrontierte er den Verein mit dieser Tatsache. Dort wurde ihm allerdings versichert, dass man keine unheilbar kranken Kinder vermitteln würde und er sich keine Sorgen zu machen brauche.
Eine Fehlinformation, wie sich schon bald herausstellte, und es sollte nicht die einzige bleiben.
In diesem Buch schildert er schonungslos offen, wie die Maschinerie „Auslandsadoption“ funktioniert, und erklärt, warum die Not der ungewollt kinderlosen Paare eine schier unerschöpfliche Einnahmequelle für manche Vereine ist.
Mit einem Nachwort von Professor Dr. Spohr, Kinderneurologe und FAS Spezialist, Berlin