Die Lehre Gregors von Nyssa - Vom Guten und Bösen und von der Schliesslichen Überwindung des Bösen #268945

Mit der Entstehung nnd Ausbildung der ersten christlichen Dogmen werden theologische, kosmologasche und antl1ropologische Probleme in besonderem Jlafse Gegenstand der philosophischen Untersuchung. Das Zejtalter der Kirchenväteis weifs für diese Aufgabe keinen geeignetereii Bundesgenossen als die erneuerte hellenische Philosophie.Ihre Wahrheiten gelten den christlichen Apologeten für direkte Einwirkung des Jtejyoc o2xEgizc-Izzog. Die alexaiidrinische christliche Philosophie erörtert dem entsprecliend das Verhältnis der christlichen Religion zur l1eidnischen Philosophie. Clemens von Alexandrien nnd Origenes sind die Vertreter einer christlichen Spekulation, die mit der Abweisung des vorwiegend auf liellenischeiii Grunde sich a11fbauenden Gnostizisniiis die nicht häretischen Elemente desselben der Kirchenlehre einzugliedern suchen, in der Überzeugung, die yriorzg müsse zur ycscuozgfoistschiseiteii und dazu sei die hellenische Philosophie das geeignete Werkzeug: Stoizismus und Platonisinus kommen von neuem zu hohen Ehren. 1 n dem theologischen System des Origenes überwiegen philosophische An schauungen so stark, dafs man statt von hellenisiertem Christen t11m von christliche-in Hellenismus reden möchte. Dieses ge waltigen Denkers Schüler sind die beiden Bruder Gregor von Nyssa und Basilius der Grofse und der dritte der Kappadocier Gregor von Nazianz Der weitaus frnchtbarste Denker unter den dreien dürfte der erstgenannte sein. insbesondere für das rein philosophische Gebiet. In der Mitte seines 1 nteresses scheint mir eine Frage zu stehen, die vor ihm, so weit ich sehe, kein Philosoph der patristischen Zeit in dieser gründlichen und scharfsinnigen Weise behandelt hat: die Frage nach dem Wesen des Bösen, seinem Verhältnis zum Guten und seiner schliefsliohen Überwindung.